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Babyerstausstattung - das braucht Dein Baby am Anfang

Zeitplan – Das passiert während der Schwangerschaft

Das passiert während der Schwangerschaft

Das passiert während der Schwangerschaft TawnyNina / Pixabay

Sie waren beim Frauenarzt und Sie wissen jetzt: Sie sind schwanger! Die erste Verwirrung entsteht meistens bereits bei der „medizinischen Rechnung“. Den meisten sind wahrscheinlich neun Monate Schwangerschaft geläufig, doch in der Medizin wird bereits ab dem Tag der letzten Monatsblutung gerechnet. Dieser gilt als fester Anhaltspunkt, während der genaue Tag der Empfängnis selten festgestellt werden kann. Das erklärt, warum man in der Medizin heute mit vierzig Schwangerschaftswochen bzw. zehn Monaten rechnet.

Kurz nach dem Festellen der Schwangerschaft sollten Sie beim Arzt die erste Vorsorgeuntersuchung machen lassen. Sie erhalten dann auch einen Mutterpass. In ihm werden alles Wichtige zur Entwicklung Ihres Embryos und alle Ergebnisse der verschiedenen ärztlichen Untersuchungen eingetragen. Dank der detaillierten Angaben können Ärzte den Verlauf der Schwangerschaft schnell überblicken und mögliche Risiken erfassen.

Bereits wenige Tage nach der Befruchtung der Eizelle beginnt der Körper sich zu verändern. So entwickelt sich aus der Eizelle nicht nur der Embryo sondern auch die Plazenta, auch Mutterkuchen genannt. Die Plazentazellen nisten sich in der Gebärmutterwand ein und übernehmen bereits ab dem 11. Schwangerschaftstag die Versorgung des Embryos. Dazu bildet sich eine Art Topf, in den die Arterien der Mutter enden. Die beiden Blutkreisläufe sind nur noch durch zwei bis drei Zellschichten getrennt. Durch diese Zellschicht werden die Nährstoffe durchgelassen und viele Schadstoffe ausgefiltert. Welche Dinge Sie jetzt bei der Ernährung beachten sollten, erfahren Sie im Artikel „Ernährung während der Schwangerschaft“.

2. Monat

Auch wenn am Anfang der Embryo nur wenige mm groß ist, kann man bereits in der siebten Woche auf dem Ultraschallbild das Herz schlagen sehen. Das Herz besteht zunächst nur aus einer winzigen Röhre. In den ersten Wochen wächst der obere Bereich am schnellsten. Es entwickelt sich der Kopf, die Augenanlagen, das Gehirn und die meisten Organe sind schon angelegt. Der Rücken mit den oberen Extremitäten sind erkennbar und das Geschlecht entwickelt sich weiter. Bis zur achten Woche hat sich die Fruchtblase mit dem Fruchtwasser gebildet. Im Fruchtwasser schwebt der Embryo und ist gegen Druck, Lärm und Stöße geschützt.

3. Monat

Jetzt kann der Embryo Arme und Beine bewegen – Nerven und Muskeln arbeiten bereits zusammen. Die Verdauung funktioniert soweit, dass der Magen Verdauungsflüssigkeiten bildet und die Niere Urin ausscheidet. Augen, Ohren, Nase, Lippen entwickeln sich weiter und in der 10. Woche bilden sich auch die Hand-, Finger- und Fußlinien. Damit werden auch die individuellen Fingerabdrücke festgelegt. Das Gehirn macht gerade zum Anfang des 3. Monats riesige Entwicklungssprünge. Während der gesamten Schwangerschaft bilden sich jede Minute! durchschnittlich 250.000 Nervenzellen bzw. Neuronen. Der Embryo kann sich auch schon drehen und wenden. So macht es die ersten Erfahrungen, die das Gehirn zu Denkleistungen animiert. Die Versorgung durch die Plazenta übernimmt ein feines Kapillarsystem, dass wie eine Kette von Tankstellen funktioniert. Am Ende der zwölften Woche ist die Plazenta bereits faustgroß. Der Embryo ist nun ca. 11 cm, wiegt etwa 20 Gramm und wird medizinisch Fötus genannt.

4. Monat

Jetzt wächst das ungeborene Kind in einem rasanten Tempo. Es würde zwar noch immer bequem in ein Hühnerei passen, doch dafür ist es schon viel zu mobil. Durch die Ausbildung des zentralen Nervensystems entwickeln sich die Steuerung des zentralen Nervensystems, die Reflexe und die Bewegung. Der Fötus kann sich schon drehen und bewegt sich im Fruchtwasser munter hin und her. Dabei kennt es keine wirklichen Schlafpausen. Das „Kleine“ kennt noch keinen Tag-/Nachtrhythmus, sondern unterbricht lediglich seine Aktivität für kurze Schlafphasen. Doch von seiner Aktivität werden Sie noch nicht viel merken. Am Ende des 4. Monats ist der Fötus ca. 16 cm groß und wiegt 200 g. Es hat sich eine feine Behaarung gebildet, die aber bis zum Ende der Schwangerschaft wieder verschwindet. Nun sollte es auch möglich sein, bei der Ultraschalluntersuchung das Geschlechtsorgan zu erkennen. Wollen Sie allerdings bei der Geburt überrascht werden, ob es ein Mädchen oder einen Jungen ist, sollten Sie dieses Ihrer Ärztin/Arzt deutlich mitteilen.

Spätestens jetzt sollte es auch soweit sein, dass Sie körperliche Veränderungen an sich wahrnehmen sollten. Wenn bislang noch alle Sachen gepasst haben, weil Sie kaum zugenommen haben, kommen jetzt die ersten Kilos. Mit der Gewichtszunahme folgt auch der Wunsch nach bequemer Mode. Bitte verfallen Sie nicht in Panik, weil Sie denken Sie könnten zu viel oder zu schnell zunehmen. Es gibt Anhaltspunkte an denen Sie sich orientieren können, von denen Sie sich aber nicht verunsichern lassen sollten: 1. Durchschnittlich nehmen Sie ca. ein bis eineinhalb Kilo je Monat zu. 2. Insgesamt ist eine Gewichtszunahme zwischen 10 und 15 Kilo in der Schwangerschaft normal. 3. Sollten Sie übergewichtig sein, ist jetzt kein Zeitpunkt, um eine Diät zu beginnen. Sie sollten allerdings jetzt besonders auf eine gesunde Ernährung achten.

5. Monat

Nun ist Halbzeit. Mit der 20. Woche haben Sie und Ihr Ungeborenes die erste Schwangerschaftshälfte geschafft. Ihr Körper und Seele hat hoffentlich die hormonelle Umstellung gut überstanden und Sie genießen die Schwangerschaft jetzt in vollen Zügen. Gönnen Sie sich jetzt öfters mal eine kurze Pause um neue Kraft zu schöpfen. Machen Sie es sich mit Ihrem Partner oder einer guten Freundin gemütlich und träumen Sie mal ein wenig von der Zukunft. Vor allem sollten Sie sich nicht hetzen lassen und lassen Sie sich nicht von den zahllosen „Hinweisen und Tipps“ verrückt machen. Sie wissen am besten, was für Sie gut und richtig ist.

Da Sie jetzt die ersten schwierigen Monate mit der Anpassung an die Schwangerschaft überstanden haben und Ihr Bauch noch nicht zu groß ist, ist der 5. Monat der beste Urlaubsmonat. Dabei sollten Sie allerdings allzu große Lebens-, Klima- und Ernährungsumstellung vermeiden. Bei längeren Flug- oder Autoreisen tut es gut, Kompressionsstrümpfe zu tragen. Bei Autofahrten sollten Sie spätestens alle 2 Stunden eine Pause machen. Der Sicherheitsgurt sollte richtig zwischen Bauch und Brust angelegt sein und Ihr Sitz möglich weit weg vom Airbag aufrecht eingestellt sein.

Der Fötus ist am Ende des 5. Monats etwa 25 cm groß und wiegt 400 Gramm. Sie können jetzt die ersten Kindsbewegungen wahrnehmen. Sein Gehör hat sich schon soweit ausgebildet, dass es erste Geräusche wahrnehmen kann. Auch sein Geschmackssinn hat sich deutlich weiter entwickelt und der Fötus besitzt jetzt zehnmal mehr Geschmacksknospen als nach der Geburt. Er kann auch schon am Daumen lutschen.

6. Monat

Die Gebärmutter ist wieder ordentlich gewachsen und bietet dem Nachwuchs reichlich Platz zum rumtoben. Das Ungeboren trainiert fleißig sein Gehirn und erkundet seine Umwelt. Dabei spielt es mit der Nabelschnur, ballt seine Fäuste und lutscht fleißig am Daumen.

Der Fötus ist jetzt schon 30 cm groß und wiegt immerhin schon 600 bis 800 Gramm.

Nun wird es langsam Zeit, seine Zukunft mit dem Kind zu planen. Wie soll meine Zukunft aussehen? Wie soll mein Kind später betreut werden? Wer wird wann wie lange die Elternzeit wahrnehmen? Wie wird es danach im Job weitergehen? Müssen wir umziehen? Fragen über Fragen. Nutzen Sie die jetzige Zeit und klären Sie alle Frage in Ruhe.

7. Monat

Der Bauch wächst und wächst – und mit ihm natürlich auch das Ungeborene. Mittlerweile kann man auch von außen bereits die Bewegungen des Kindes wahrnehmen. Sein Skelett wird immer härter und stabiler, ebenso seine Finger und Zehennägel. Auch das Gesicht ist jetzt voll ausgebildet. Die Augenlider können geöffnet werden und das Kind kann die Augen öffnen und blinzeln. Am Ende des Monats wiegt der Fötus 1.000 Gramm und hat eine Größe von etwa 35 cm. Bei einer Frühgeburt hätte es jetzt mit einer intensiven medizinischen  Behandlung gute Überlebenschancen.

Konnten Sie bislang Ihren Wohn- und Lebensraum frei einteilen, wird es jetzt Zeit die Planungen fürs Kinderzimmer in die Wege zu leiten. Ist ein Umzug notwendig, wird es jetzt höchste Zeit eine neue Wohnung zu suchen. Auch über die Erstausstattung und über die Einrichtung des Kinderzimmers sollten Sie sich Gedanken machen. Endlich können Sie ohne schlechtes Gewissen bei all den süßen Stramplern und Bodys stöbern.

8. Monat

Innerhalb von vier Wochen verdoppelt das Kind nun sein Gewicht auf 2.000 Gramm. Es ist nun viel kräftiger und schon 40 cm groß. Durch diesen rekordverdächtigen Größenzuwachs ist es in der Gebärmutter eng geworden. Doch es kann sich trotzdem bequem hin und herdrehen. Da das Ungeborene noch immer keinen geregelten Schlaf-Wach-Rhythmus hat, kann es durchaus sein, dass es ausgerechnet dann aktiv wird, wenn Sie sich ausruhen wollen. Sie sollten nicht zu gereizt reagieren, denn das Kind spürt Ihr Empfinden und reagiert mit noch heftigerem Strampeln. Ansonsten ist Ihr Kleines schon fast „fertig“. Es sieht schon aus wie am Tag der Geburt und die Organe sind bis auf die Lunge vollständig entwickelt. Das Atemorgan wird erst im 9. Monat voll ausgebildet. Doch das Kind unternimmt schon Atemübungen, wobei es allerdings Fruchtwasser einatmet und dieses wieder ausatmet. Häufig verschluckt es sich dabei und bekommt Schluckauf. Das kann die Mutter als Zucken wahrnehmen.

Der Tag der Geburt rückt immer näher und für Sie wird es Zeit sich vorzubereiten. Durch den wachsenden Bauchumfang und das zunehmende Gewicht wird die körperliche Belastung immer größer. Sie sollten daher das gerade sehr beanspruchte Becken durch einfache Übungen trainieren. Zur Erleichterung der Geburt sollten Sie die Elastizität des Beckenbodens und des Damms durch Übungen und Massagen in Hochform bringen. Kleiner Tipp am Rande: Möchten Sie für den Notfall vorbereitet sein, sollten alle wichtigen Telefonnummer auf einen Zettel gut sichtbar erreichbar sein.

9. Monat

Wachstum ohne Ende – je Woche nimmt jetzt das Kind rund 200 Gramm zu und sollte Ende des 9. Monats zwischen 2.500 und 2.900 Gramm wiegen und etwa 45 cm groß sein. Hauptsächlich dient jetzt die Gewichtszunahme dem Ausgleich von Temperaturschwankungen kurz nach der Geburt. Das Ungeborene trinkt mittlerweile auch kräftig. Bis zu drei Liter Fruchtwasser werden getrunken und auch wieder ausgeschieden. Ein gutes Training für Blase und Nieren. Die nun sehr eng anliegende Gebärmutterwand massiert beim Strampeln Haut und Muskeln des Kindes und bereitet es so auf den Druck während der Geburt vor. Die meisten Ungeborenen werden sich nun auch mit dem Kopf nach unten drehen und so tiefer in das Becken der Mutter rutschen. Viele werdende Mütter werden das mit Erleichterung wahrnehmen. Die kindlichen Lungen entwickeln sich so weit, dass sich die Lungenbläschen direkt nach der Geburt entfalten und das Kind atmen kann.

Sehr wichtig: Sie sollten jetzt schon mal Ihre Kliniktasche auf Vollständigkeit prüfen und fehlende Sachen ergänzen. Auch Ihre rechtlichen Dinge sollten Sie jetzt schon klären. So können unverheiratete Paare bereits vor der Geburt die Vaterschaft anerkennen lassen und das gemeinsame Sorgerecht beantragen. Auch die Anträge für Kinder-, Eltern- und Erziehungsgeld können Sie schon in die Wege leiten.

10. Monat

Das große Warten beginnt. Die Eltern schwanken zwischen Aufregung, Vorfreude, Ängsten und Unsicherheit. Oft sind sogar die Väter aufgeregter als die Mütter. Fragen über Fragen stellen sich: Schaffe ich alles? Muss ich vor der Geburt Angst haben? Wird bei der Geburt alles gut gehen? Und vor allem – wann geht es los? Seien Sie nicht beunruhigt, wenn Ihr Kind nicht pünktlich ist. Nur 4 % der Kinder kommen am errechneten Termin zur Welt. 80 % werden bis zu zwei Wochen vor oder nach dem errechneten Termin geboren. Wichtig ist auf Fälle, dass Sie Vertrauen in Ihre eigenen Kräfte haben und die Klinktasche griffbereit steht.

Im letzten Monat der Schwangerschaft nimmt Ihr Kind noch einmal ca. 100 bis 200 Gramm je Woche zu. Es wird zum Schluss etwa 3.400 Gramm wiegen und ca. 50 Zentimeter groß sein. Dabei wird der Kopf einen Durchmesser von rund 10 cm haben. Im letzten Monat wird das Kind schon auf die „harte Realität“ vorbereitet. Die Mutter gibt ihm zahlreiche und wichtige Antikörper mit auf den Weg ins Leben. So ist es bereits vor der Geburt gegen einige Infektionskrankheiten geschützt. Da dieser Schutz allerdings nur kurz anhält, sind etliche frühe und rechtzeitige Impfungen erforderlich. Dem Kind bleibt kurz vor der Geburt nur wenig Platz zum toben. Daher beschränkt sich seine Aktivität meistens auf das Drehen von einer auf die andere Seite und auf das Training des Saugeffektes. Es ist also alles klar für den Start ins große Leben!

 

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